In jeder Minute sterben 180.2 Haie!

Sharkwise (Teil 3)

Seit zwei Jahren warte ich darauf, diesen Film endlich sehen zu können - siehe Posts "Sharkwise (Teil 1)" und "Sharkwise (Teil 2)" ... obwohl nun die Webseite von dem Film endlich verfügbar ist, scheint der Film nicht in den Schweizer Kinos zu laufen. Dann hoffe ich mal, dass die DVD bald erscheint, den Film muss ich sehen!

Magazin "Unterwasser"

Hab' mir heute seit langem wieder mal ein Tauchmagazin am Kiosk gekauft und zwar die Zeitschrift "Unterwasser" ... zugegeben, die Webseite ist eher schlecht, das Magzin aber super!

Hab' erst zu Hause gesehen, dass ein Artikel über Palau drin ist und Erich Ritter dieses Mal die monatliche Kolumne geschrieben hat.

Palau

Auch wenn ich erstmal nicht wieder nach Palau fliegen werde (2 Mal innerhalb von 6 Monaten ist dann doch genug) gefällt mir der letzte Absatz des Artikels sehr!
Es ist mein letzter Abend auf Palau. Etwas wehmütig geniesse ich den Sonnenuntergang bei einem "Red Rooster" Bier. Gerade hat ein Weltumsegler sein Boot am Dock vertäut und erzählt nun von fernen Ländern. Und weckt in mir die Lust auf weitere Tauchabenteuer. Verbunden mit der Gewissheit, dass ich wiederkommen werde. Zurück an meine Endstation Sehnsucht, nach Palau.
Kolumne (von Dr. Erich Ritter)
Polizeimethoden zur Haiforschung

"Geographic Profiling" wurde von Kriminalisten entwickelt um Wiederholungstätern auf die Spur zu kommen. Dabei werden Tatorte mit den Wohnorten der Täter verglichen, woraus sich Gesetzmässigkeiten ableiten lassen, wo Übergriffe mit erhöhter Wahrscheinlichkeit geschehen. Diese Orte sind schliesslich eine Mixtur verschiedener Faktoren, die vom Täter bewusst oder unbewusst abgewogen werden. Ein solches "Geographic Profiling" Programm wurde nun erstmals angewendet, um die Angriffsorte von Weissen Haien auf Ohrenrobben, ihrer bevorzugten Beute, besser verstehen zu können. Der Untersuchungsort war "Seal Island" (False Bay nahe Kapstadt) in Südafrika.

Das Projekt sollte zeigen, ob die Robben von den Weissen Haien zufällig um den Felsen herum gejagt wurden oder ob spezielle Angriffsorte bevorzugt werden. Die Auswertung von über 340 Angriffen zeigt, dass die Attacken nahezu nie direkt um "Seal Island" herum geschehen, wo die grösste Dichte der Beute vorhanden ist. Statt dessen konzentrieren sich die Angriffe an einem Punkt südlich des Felsens. Dort ist ein Engpass, durch welchen die Robben schwimmen müssen, um vom flachen Felsenbereich ins offene Wasser zu gelangen. Dabei ist nicht nur dieser "Flaschenhals" von Bedeutung, sondern auch die Wassertiefe.

Bei geringer Sicht können Robben in horizontaler Richtung schlechter gesehen werden, als von unten gegen den hellen Hintergrund. Der Hai hat also bessere Chancen, wenn er sich von unten nähern kann. Dafür benötigt er aber eine gewisse Tiefe. Doch obwohl die topographischen und sichtbedingten Umstände dort optimal sind, zeigt sich, dass nicht alle Haie diesen Bereich gleich häufig bevorzugen. So sind es primär die grossen Tiere, die dort jagen, die Angriffspunkte der kleineren Haie sind eher grossräumig um diesen Punkt verstreut. Kleinere Tiere scheinen sich mit zwei zusätzlichen Problemen auseinandersetzen zu müssen: das Abjagen der Beute durch grössere Tiere und damit, aus der optimalen Jagdzone verdrängt zu werden. Was die Forscher nicht diskutieren ist, ob es für die jüngeren Tiere gar keine so grosse Rolle spielt, dass der Angriffsort nicht so optimal ist. Weisse Haie müssen erst lernen, wie man Robben jagt. Die "Gelegenheit als solches" ist vielleicht wichtiger als es dort zu versuchen, wo es am ertragreichsten scheint, die jungen Haie aber in direkter Konkurrenz zu den grossen Tieren stehen.

Worin alle Grössenklassen der Weissen Haie übereinstimmen ist, dass sie in der Dämmerung jagen und sich vorwiegend an jungen, einzeln schwimmenden Robben versuchen. Bringt man dieses Resultat in Verbindung mit der ursprünglichen Idee, weshalb "Geographic Profiling" kreiert wurde, so sieht man auch hier, dass ein Hai Umstände abwägen muss. Und zwar nicht nur den Ort des Angriffs, sondern auch im Hinblick auf das Ziel die Konkurrenz zur andere Individuen.

Ein eindeutiges "Statement" ... LOL